Fröstelnd sitzt Karin an ihrem Schreibtisch. Mit eiskalten Fingern schlingt sie ihren dicken Wollschal enger um sich, als Sanna ins Büro tritt.

“Guten Morgen”, grüsst Sanna.

“Morgen”, haucht Karin zurück und schneuzt sich die laufende Nase.

“Ach je, du siehst aus, als wäre dir kalt?”

Karin kanns kaum fassen: Sanna steht mit einer Bluse da, die Ärmel hochgekrempelt. Und macht den Eindruck, als wäre ihr wohlig warm.

“Furchtbar kalt, ja. Ich kann anziehen, was ich will, ich friere immer”, sagt Karin.

“Was hast du denn gefrühstückt?”, erkundigt sich Sanna.

“Na, wie immer: Joghurt mit frischen Früchten und einen Milchkaffee.”

“Mhm. Und was hast du zum Mittagessen vor?”, fragt Sanna weiter.

“Sanna, mir ist nur kalt – ich brauche keine Ernährungsberatung!”, lacht Karin.
“Aber wenn dus so genau wissen willst: Ich muss jetzt nach Weihnachten ein bisschen auf die Linie achten, darum habe ich zum Mittagessen einen grünen Salat mit Tomaten, Peperoni und Mozzarellakugeln mitgenommen.”

“Tja, mir scheint, dass du vielleicht doch eine Ernährungsberatung brauchen könntest.
Frieren im Winter hat viel mit dem Essen zu tun. Du wirst wesentlich weniger frieren, wenn du ein paar Essensregeln beachtest. Und gut für die Linie sind diese Regeln obendrauf! Möchtest du mehr davon erfahren? Ich könnte mich beim Mittagessen zu dir gesellen”, schlägt Sanna vor.

“Na gut, wenn du meinst, dass ich da was ändern kann”, willigt Karin zögernd ein.

Wärme bildende Nahrungsmittel

“Also, in der Bedarfsorientierten Ernährung achtest du im Winter auf wärmende Nahrungsmittel”, beginnt Sanna. “Um mehr Wärme bilden zu können, braucht dein Körper unbedingt die Wirkstoffe aus den Nahrungsmitteln, die du auf dieser Tabelle siehst.”

Die beiden beugen sich über ein Blatt, das Sanna mitgebracht hat:

Satt & Selig - BoE

“Salz, Hülsenfrüchte, Fisch, …”, liest Karin. “Hm, davon esse ich kaum was. Salz möglichst wenig, du weisst ja, man sollte nicht zuviel Salz zu sich nehmen. Wegen dem Bluthochdruck.”

“In der BoE hat Salz einen ganz wichtigen Stellenwert, es unterstützt den Verdauungsprozess.
Isst du abends eine gute Portion Gemüse, darfst du dir Salz leisten. Isst du kein Gemüse, solltest du Salz auch nur spärlich anwenden.
Salz pflegt deine trockenen Schleimhäute im Winter und macht sie so weniger anfällig auf Viren und Bakterien.

Und für dich jetzt ganz wichtig: Dein Frühstück und Mittagessen enthalten fast nur kühlende Nahrungsmittel: Joghurt, Milch, Früchte, Salat…”, erklärt Sanna.

“Soll ich etwa Gelberbsen und Meeresalgen zum Frühstück essen?”, unterbricht Karin.

“Ja, gar nicht schlecht. Iss auf jeden Fall salzig und eiweissreich zum Frühstück. Hier ein paar Ideen für dein wärmendes Frühstück:”

Ideen für das warme Winter-Frühstück

  • Linsen aus der Bratpfanne mit Schinkenwürfeli
  • Gedünstete Chicorée-Hälften mit Spiegelei, 1 Stück getoastetes Brot
  • Spiegelei mit Speck
  • Bratkartoffeln mit Rohmilch-Käse und frischen Kräutern
  • Omeletten mit Schinken und Zwiebeln

“Schau dir auch diesen Blog-Artikel an. Hier steht alles, was auf deinen Frühstückstisch gehört, damit du gewärmt und voller Energie in den Tag startest”, sagt Sanna und hält Karin ihr Handy mit dem Satt & Selig Frühstücks-Blog-Artikel hin.

Karin liest, nickt langsam und kramt ein Taschentuch hervor.

“Ach ja, und was die laufende Nase betrifft: Deine Lieblinge Obst, Fruchtsäfte, Milch und Joghurt sind sehr kaliumreich und machen anfällig für Erkältungen und eine tropfende Nase.
Iss im Winter nur ganz wenige Früchte. Und wenn, dann nimm immer etwas Salziges dazu, wie Salzstängeli, Butterbrot mit Salz, Darvida oder selbstgemachtes Popcorn. Das Natrium im Salz gleicht das Zuviel an Kalium im Obst aus. Du siehst, in der Bedarfsorientierten Ernährung ist alles logisch”, sagt Sanna.

“Doch”, gibt Karin zu, “deine Ernährungsform scheint durchdacht zu sein. Was soll ich denn am Mittag essen?”

“Auf jeden Fall warm, und verzichte besser auf Rohes. Beginne doch mit einer Bouillon, die wärmt sofort. Und hier hast du ein paar Ideen für Winter-Mittagessen”, sagt Sanna und zeigt auf eine Liste:

Satt & Selig durch den Winter

Trag dich im Satt & Selig Newsletter ein und
erhalte das BoE-Winter-E-Book kostenlos.

Winter-Mittagessen-Ideen

  • Gschwellti mit Randensalat, weisse Bohnen, Butter und Käse,
    1 gebratener Speckstreifen dazu
  • Kartoffeln mit Haut, 1 Scheibe Speck und grüne Bohnen
  • Kartoffelsuppe mit Würstli, selbstgemachte Meerettichsauce dazu
  • Vollreis mit fettem Meerfisch, Cicorino rosso
  • Wintersalat mit weissen Bohnen
  • Rollgerstensalat mit Kichererbsen und Thon

“Nach dem wärmenden Frühstück und Mittagessen wird dir schon viel wärmer sein. Jetzt aber noch etwas für den Nachmittag: Iss 2 bis 3 Mal pro Woche gewärmte Haferflocken zum Zvieri. Schau, so gehts.”
Sanna legt Karin das Rezept auf den Tisch.

Wärmende Haferflocken – ein Zvieri, der einheizt!

2-4 EL Haferflocken, feine Sorte
2-4 EL Wasser mit Rahm
1 Prise Salz

Erwärme die Zutaten in einem Topf auf höchstens 37 Grad. Rühre mit sauberem Finger um,
so spürst du die Temperatur besser.
10 Minuten quellen lassen, anrichten.
Wenig reinen Kakao, Zimt und 2-8 Sauerkirschen (= Weichseln oder Schattenmorellen) ohne Saft (sonst auch Bananenrädli) dazu. Je nach Bedarf Schlagrahm obendrauf.

“Nachmittags zwischen 16 und 18 Uhr kann dein Körper die Pantothensäure und das Zink (Vitamin B5), die in den Haferflocken stecken, am besten aufnehmen.
Das Zink aus den Haferflocken hilft, deine Abwehrkräfte zu stärken. Du kannst dein Immunsystem zusätzlich unterstützen, indem du öfter Nahrungsmittel mit Zink isst, zum Beispiel weisse Bohnen mittags zu Kartoffeln. 1 Esslöffel reicht schon.
Und die Sauerkirschen liefern den Wirkstoff Kobalt, das dich obendrauf noch fröhlich und schnell im Denken macht”, erklärt Sanna.

Karin macht grosse Augen: “Wow, langsam erwärme ich mich im wahrsten Sinne für die BoE. Erzähl mir vom Abendessen!”

Winter-Abendessen-Ideen

“In der BoE steht abends die Regeneration im Mittelpunkt, also die Erholung und Erneuerung. Dazu gibts den Abendessen-Blog-Artikel auf Satt & Selig.
Im Winter ist die abendliche Regeneration besonders wichtig, weil Wärmebildung nur in einem regenerierten Organismus möglich ist. Wenn du deiner Leber abends schwer verdaubare Nahrungsmittel (tierisches Eiweiss) zumutest, kann sie keine Glukose in deinen Zellen speichern. Ohne Glukose in deinen Zellen fehlt das Feuerchen in dir, das dich auch tagsüber wärmen würde.
Das heisst: Willst du, dass dir im Winter warm ist, achte besonders gut darauf, dass dein Abendessen regenerierende Wirkung hat. Und zur Regeneration gehört natürlich auch genügend Schlaf, Ruhe und Erholung. Auch das hilft deinem Körper, dich warm zu halten. Darum hält ja auch die Natur ihren Winterschlaf.
Hier ein paar Ideen für dein wärmendes Winter-Abendessen:”

  • Vollreis, Rotkraut mit Apfel, Marroni dazu
  • Gelberbsensuppe mit Crème fraiche, dazu Knoblauchbrot aus dem Backofen
  • Linseneintopf mit Lauch, Karotten und wenig Speckwürfeli
  • Polenta Bramata, Champignon an Rahmsauce, Kohlrabigemüse
  • Goldhirse mit gebratenen Bananenhälften, geröstete Cashewnüsse, Sauerrahm
  • Gerstensuppe mit separat gedünstetem Gemüse (ohne Wienerli)
  • Kabissalat mit Kümmel, Gemüse und Kartoffeln aus dem Backofen
  • Reis mit Linsen, Sellerieschnitzel
  • Bouillon mit Flädli (Omeletten)
  • Gemüsepizza (Boden aus Dinkelmehl)

“Toll!”, strahlt Karin, “Jetzt habe ich richtig Lust, das alles auszuprobieren. Wie heisst diese Ernährungsform nochmals?”

“Bedarfsorientierte Ernährung. Weils so ein langer Name ist, nennen wir sie der Einfachheit halber einfach BoE. Ja, probiers einfach aus. Du wirst sehen, wie viel wärmer dir sofort wird.
Und deine Nase hört auch auf zu laufen.”