Schon 1988 hat Heinrich Tönnies, der Begründer der Bedarfsorientierten Ernährung BoE, in einer Studie belegt, dass eine bedarfsgerechte Ernährung die seelische Stabilität rasch und wirkungsvoll beeinflusst. Genau darum geht es auch in diesem Artikel: um die Wirkung der Nahrungsmittel auf Hirn und Emotionen.
Unser Hirn ist, was es isst
Ein grandioser Dokumentarfilm mit dem Titel “Unser Hirn ist, was es isst” (Regie: Raphaël Hitier, F 2018) zeigt neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die belegen, “dass die Ernährung unmittelbaren Einfluss auf unsere seelische Gesundheit und geistige Verfassung hat.”
Was Satt & Selig schon seit Beginn schreibt und Heinrich Tönnies vor noch viel längerer Zeit sagte, wird in diesem Film bestätigt.
Zum Beispiel: die Zusammensetzung des Frühstücks beeinflusst unser soziales Verhalten.
Was ebenfalls in diesem Film klar gemacht wird: Schlechte Fette und zuckerreiche Nahrung führen längerfristig zu Veränderungen in bestimmten Hirnarealen, was die Lebensqualität, Gesundheit und Leistungsfähigkeit wesentlich einschränken kann.
Und wo sind nun schlechte Fette, und was ist zuckerreich? Nichts Neues:
- Fertigprodukte
- Fertigprodukte
- Fertigprodukte
Iss nichts, was deine Grossmutter nicht als Essen erkannt hätte
Seit Tönnies’ Studie 1988 sind 30 Jahre vergangen, und die Ernährung oder besser gesagt, die Vielfalt an Nahrungsmitteln, hat sich nochmals massiv verändert.
Michael Pollan bringts auf den Punkt mit seinem Buchtitel Essen Sie nichts, was ihre Grossmutter nicht als Essen erkannt hätte.
Alles klar? Falls du eine seehr junge Grossmutter hast, helfen wir dir gerne auf die Sprünge:
Am allerbesten kaufst du dir frische, naturbelassene Nahrungsmittel und achtest auf den biologischen Rhythmus – wann du welche Nahrung zu dir nimmst. Das ist ganz simpel. Im BoE-Grundkurs erfährst du mehr darüber.
BoE bringt bezüglich der Wirkung von Nahrung auf Körper und Psyche 50 Jahre Erfahrung mit. Wenn du dich und deine Kleinen auf seelischer und geistiger Ebene gut unterstützen möchtest, dann iss/esst mal 4 Wochen im BoE-Rhythmus und guck/guckt, was passiert: mit deinen Emotionen, deiner Konzentration, deiner Leistungsfähigkeit.
Grossmutters Einkaufsliste
- Frisches saisonales Gemüse, Salate, Kartoffeln, frische Kräuter
- Saisonale Beeren, Früchte, Bananen, Zitronen, weisse Grapefruits, Ingwer
- Verschiedene Getreidesorten wie Reis, Polenta, Rollgerste, Teigwaren, Buchweizen, Goldhirse, Haferflocken, Brot, Reiswaffeln, Salzstängeli von Roland, salziges Popcorn
- Braune Linsen, weisse Riesenbohnen, Gelberbsen, Kichererbsen, Borlottibohnen
- Brot selber backen lohnt sich mittlerweile auch
- Hochwertige Oele und Fette wie Hanföl, Walnussöl, Rapsöl, Leinöl, im Winter ein gutes Söilifett (Schweinefett) und Butter. Alle enthalten Omega 3
- Reines Salz, Essig, Gewürze, Sojasauce – möglichst naturrein und ohne Glutamate oder Rieselhilfe. Edelhefe von Dr. Ritter ist eine tolle Würze ohne Chemie.
- Nüsse, Samen, Kerne wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Baumnüsse, Haselnüsse, Leinsamen, Cashewkerne
- Getrocknete Pflaumen, Datteln, Sauerkirschen aus dem Glas, Pfirsiche aus dem Glas
- Süssigkeiten: dunkle Schokolade, Sablés, kandierter Ingwer, Gomfibrot, selten Kuchen und Kekse, möglichst selbstgebacken.
- Trinken – am besten Wasser heiss oder kalt, 15 Sekunden Schwarztee, – mehr dazu erfährst du im Trinken-Blogartikel
- Eier aus fairer Tierhaltung. Auf einem Wochenmarkt hat man gute Chancen, glückliche Eier zu finden.
- Hartkäse aus Rohmilch, Camembert
- Fisch, Poulet, Speck, Hackfleisch, Schinken – es braucht nur ganz kleine Mengen und auch nicht täglich. Dafür beste Qualität.
Z.B. 40 gr. Poulet, 1 Scheibe Speck, 50 gr. Hackfleisch, 50 gr. Fisch alle 2 Wochen
Ausgewählte Nahrungsmittel und ihre Wirkung auf Hirn und Emotionen
Nahrungsmittel | Wirkung |
---|---|
Salzstängeli | Salz macht wach und geistreich |
Cashewkerne | Vitamin E und Tryptophan begünstigen den Hirnstoffwechsel |
Kürbiskerne mit Salz | Zinklieferant: Arbeit am Bildschirm verbraucht Zink Wichtig für die geistige Tätigkeit, Infektabwehr, Augengesundheit |
Pflaumen getrocknet, ungeschwefelt | Vitamin B2 bringt Sauerstoff in den Körper |
Kandierte Ingwerstücke | Verdauungsfördernd, anregend, wärmend |
Weisse Grapefruit ein paar Stücke kandierter Ingwer oder ein 15-Sekunden-Schwarztee | Helfen bei Müdigkeit zwischen 15 und 17 Uhr |
Salziges Popcorn | Bei Konzentrationsmangel. Oft ist Unterzuckerung die Ursache. Vorsicht: Dann nichts Süsses, sondern Salziges essen. |
Die Auswahl fürs Brainie-Frühstück
Nahrungsmittel | Wirkung |
---|---|
Speck und Spiegelei | (Vitamin D und Kalzium) hält geistig und körperlich wach für langes Sitzen in der Schule, Büro. |
Linsen mit Rührei | (Vitamin B6) verbessern die Konzentrationsfähigkeit, vermitteln ein gutes Selbstwertgefühl und innere Gelassenheit |
Speck & Spiegelei mit Linsen | Das legendäre Tönnies-Frühstück. Unterstützt die Nebennieren, ergibt einen konstanten Blutzuckerspiegel, hilft bei Erkältungskrankheiten. |
Bündnerfleisch, Schinken | (Eisenlieferanten) So bekommen deine Hirnzellen genügend Sauerstoff |
Käse: Camembert, Weichkäse, Hartkäse, wenn möglich aus Rohmilch hergestellt | Wirkt dynamisierend |
Fisch: geräucherter Fisch, Thunfisch, ein Lachsbrot, oder auch mal Crevetten mit Zitrone | (Omega-3 Fettsäuren, Jod): stärkt Lernfähigkeit und Motivation |
Chicorée gedünstet mit Spiegelei | Der Winterhit: bringt dank den Bitterstoffen deine Leber in Schwung |
Toastbrot mit Hackfleisch | Bildet gute Energie-Grundlage, wenn viel Leistung gefordert ist |
Mittag- und Abendessen
Bist du bereits vertraut mit den BoE-Grundlagen, folgt jetzt eine kleine Repetition:
Wichtig ist, dass du dich nach dem biologischen Tagesrhythmus ernährst. Das bedarfsorientierte Abendessen beeinflusst deine Leistungsfähigkeit in den ersten paar Morgenstunden, während das Frühstück den restlichen Morgen bestimmt.
Tipp: Es reichen auch kleine Mengen an tierischem Eiweiss, damit der Körper daraus die nötigen Aminosäuren bilden kann. Wähle faire, regionale Bioqualität. Es lohnt sich.
Mittagessen
Ganz einfach und wirkungsvoll:
- Kartoffeln
- wenig tierisches oder pflanzliches Eiweiss wie Ei, Rohmilch-Käse oder Hummus
- Salat (Rohkost) an einer rassigen Salatsauce
oder
- Schinken- oder Käsesandwich mit Salat mitnehmen
- Getreidesalat aus Getreideresten mit Essiggurken
- Kartoffelsalat mit hartgekochtem Ei
Am besten nimmst du das Essen von zuhause mit und machst deine Mittagspause an der frischen Luft.
Besser nicht:
Folgende Gerichte eigenen sich nicht zum Essen, da sie schlechte Fette enthalten und versteckten Zucker. Sie machen schlapp, sind schwer verdaulich und belasten die Leber = schlechte Laune, Gereiztheit, Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen können die Wirkung sein:
- ⊗ Blätterteig-Waren
- ⊗ Frittiertes
- ⊗ Fertigprodukte
- ⊗ Schinkengipfeli
- ⊗ Pommes
- ⊗ Frühlingsrollen
- ⊗ Pizzen
- ⊗ Früchte- oder Gemüsewähen
- ⊗ Frittierte Süssigkeiten
- ⊗ Birchermüesli
Nach dem Mittagessen ist die beste Zeit für etwas kleines Süsses wie dunkle Schokolade oder ein paar Kekse.
Abendessen
- Schonend gedünstetes Gemüse wie z.B. Fenchel, Blumenkohl, Broccoli, Zucchetti, Kohlrabi, Wirz, Sellerie, Rosenkohl, Pastinaken, Kürbis, Küttigerrüebli
- Getreide (Goldhirse, Vollreis, Rollgerste, Polenta, Buchweizen, weisser Reis, Teigwaren)
- Rahm oder Butter zum Verfeinern
Speziell für ADHS-Geplagte
Vitalstoffmangel, die in Zusammenhang mit AD(H)S eine wichtige Rolle spielen: Zink-, Eisen-, Vitamin D- und Trytophanmangel führen zu:
- Erhöhter Hyperaktivität
- Ängstlichkeits- und Verhaltensproblemen
- Konzentrationsmangel
- Aggressivem Verhalten
Zink ist enthalten in weissen Bohnen, Rollgerste, Kürbiskerne, Rindfleisch
Tipp: Meide möglichst Tomaten, Äpfel, Orangen, rote Peperoni, zuviel rote Rüebli, diese blockieren die Zinkaufnahme.
Tryptophan ist in Poulet und hellem Fleisch vorhanden. Aus Tryptophan werden die Wohlfühlhormone Serotonin und Melatonin gebildet.
Eisen und Vitamin D wird morgens am besten aufgenommen. Siehe BoE Frühstück.
Kläre ab, ob ein Eisenmangel vorliegt und behebe ihn!
Zeichen für einen Eisenmangel: chronische Erschöpfung, Lustlosigkeit, Schwindel, Konzentrationsmangel, Abneigung gegen Fleisch und bei Kindern auch Abneigung gegen Gemüse. Oft Durst, besonders morgens.
Genügend Meerfisch essen, hochwertige Butter, gutes Rapsöl (Omega 3 Fettsäure, Jod)
Mehr zum Film “Unser Hirn ist, was es isst”
Zum Schluss eine kleine Zusammenfassung des Films “Unser Hirn ist, was es isst” von Arte TV, damit du einen Einblick in den Stand der Wissenschaft bekommst:
“Schokolade hilft gegen Stress und Fisch macht klug – doch ist an solchen Volksweisheiten eigentlich etwas dran? Neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die Ernährung unmittelbaren Einfluss auf unsere seelische Gesundheit und geistige Verfassung hat. Lassen Eisbecher mit Zuckerstreuseln, Burger, Pizza, Hotdog, Softdrinks und Co. tatsächlich unsere grauen Zellen schmelzen?
Du bist, was du isst! Seit jeher stellt der Volksmund einen engen Zusammenhang zwischen Ernährung und Verhalten her. Forschungsarbeiten in aller Welt belegen derzeit, dass sehr viel Wahres in diesen alten Weisheiten steckt. In Großbritannien beispielsweise hat eine Studie in einem Gefängnis gezeigt, dass Häftlinge, die Vitaminpräparate einnahmen, weniger gewaltbereit waren. Und in Deutschland hat eine Psychologin der Universität Lübeck nachgewiesen, dass die Zusammensetzung des Frühstücks das soziale Verhalten beeinflusst. Doch was passiert wirklich im Gehirn, wenn unsere Menüwahl Honig statt Marmelade und Fisch statt Wurst fällt? Wissenschaftler auf der ganzen Welt versuchen, genau das herauszufinden. Neuro-Nutrition heißt der Wissenschaftszweig an der Schnittstelle zwischen Neurologie und Ernährungswissenschaft. Experimente mit Ratten oder Fliegen geben dabei neue Einblicke in unser Essverhalten. So führt der Konsum von Junkfood bei Laborratten nicht nur zu Fettleibigkeit, sondern hat auch unmittelbaren Einfluss auf ihre Gedächtnisleistung. Viele Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass die Auswirkungen ungesunder Ernährung auf das Gehirn mitverantwortlich für die hohe Zahl übergewichtiger Menschen in den westlichen Industrieländern sind. Die Rolle der Darmflora ist schon länger bekannt, doch derzeit decken Wissenschaftler noch andere Zusammenhänge auf. „Brain Food“ zum Beispiel: Die sogenannte Mittelmeerdiät soll die beste Nahrung für die kleinen grauen Zellen liefern. Omega-3-Fettsäuren, die beispielsweise in Fisch vorkommen, schützen die Nervenzellen und sind für die Entwicklung des Gehirns unentbehrlich – denn auch das Hirn ist eben, was es isst!” Arte TV, November 2019
*****
In dem Sinne: Kluge Köpfe wählen BoE. Im Satt & Selig BoE-Grundkurs lernst du alles, um sofort mit der Bedarfsorientierten Ernährung BoE starten zu können.